Ist vertrockneter Rasen nach Dürre noch zu retten?

Hilfe für vertrockneten Rasen – so wird er wieder grün

Schon nach dem letzten Sommer (2018) war der Zustand vieler Rasenflächen bedenklich. Das einstmalige Grün wurde von einem großflächigen Gelb dominiert. Der Rasen war vertrocknet und viele Garten- und Hausbesitzer und Verantwortliche für Rasenflächen in Sportanlagen und Parks fragten sich, ob der Rasen sich jemals wieder vollständig erholen würde.

Auch in diesem Sommer (2019) sind schon jetzt – und wir haben erst Anfang Juli – viele Flächen gelb statt grün. Was können wir noch tun, um den Rasen zu retten und für das kommende Jahr vorzubeugen? In dieser Zusammenfassung aus dem Interview der TASPO mit Prof. Martin Bocksch, Diplom-Agrarbiologe und Lehrbeauftragter an der Hochschule Geisenheim, erfahren Sie die wichtigsten Fakten dazu. Das ganze Interview finden Sie hier zum Nachlesen.

Wie lässt sich der Rasen retten?

Laut Prof. Martin Bocksch kommt es immer auf die jeweilige Fläche, die Zusammensetzung der Grasmischung und die Nutzung der Rasenfläche an. Mit einem einfachen „Eimer-Test“ lässt sich prüfen, ob der Rasen vollständig abgestorben ist oder einige der Gräser überlebt haben.

Auch wenn Rasenflächen, die für sportliche Aktivitäten wie Fußball oder Golf gedacht sind, bisher meist gewässert werden, könnte es hier bald durch den dürrebedingten Wassermangel anders aussehen. Große kommunale und städtische Parkflächen können oftmals gar nicht umfangreich bewässert werden und leiden daher am meisten. Bei Privatpersonen ist der Zustand des Rasens nach einem heißen Sommer verständlicherweise davon abhängig, ob er regelmäßig bewässert werden konnte. Dies ist zum einen eine Frage der Einstellung und zum zweiten des Budgets. Rasen, der beispielsweise durch automatische Bewässerungssysteme bedarfsabhängig beregnet wird, übersteht trockene Phasen sehr gut.

Eine Schutzmaßnahme in heißen Sommern: Den Rasen schonen – sportliche Aktivitäten möglichst gering halten

Erste Hilfe für kaputten Rasen im Sommer

Erste Hilfe für kaputten, vertrockneten RasenNach Prof. Bocksch gibt es aber auch Rettungsmaßnahmen für angegriffenen Rasen, so beispielsweise das Entfernen abgestorbener Pflanzen durch Harken oder Striegeln und das Aussähen geeigneter Nachsaatmischungen. Die Nachsaat sollte erst erfolgen, „wenn wieder mit kühleren Temperaturen und gesicherten Niederschlägen gerechnet werden kann“, so Bocksch. Auch eine Schonung der Grünfläche und angemessene Düngung trügen zur Regeneration bei.

 

Vorbeugen ist besser als Nachsorgen

Als vorbeugende Maßnahmen, um den Rasen gut über die Trockenzeit zu bringen, empfiehlt Prof. Martin Bocksch:

  • den rechtzeitigen Start mit der ersten Düngung,
  • die Anpassung der Schnitthöhe der Rasenpflanzen um bis zu 1,5 cm,
  • den Rasen während der Trockenperiode zu schonen und
  • schließlich möglichst eine angemessene Bewässerung des Rasens.

In den vergangenen Jahren gab es Versuche, durch Rasenmischungen, die beständiger gegen Trockenheit sind, diesen Problemen entgegenzuwirken. Durchgesetzt hat sich bisher noch keine Lösung. Da die Rasensorten abgestimmt sein sollten auf den Standort und die Art der Nutzung, ist es immer sinnvoll, sich vom Profi beraten zu lassen.

Wir können Ihnen helfen bei der Auswahl der richtigen Rasensorte und bei der Projektierung und Installation von Bewässerungsanlagen. Sprechen oder schreiben Sie uns an, wir freuen uns auf den Austausch!

Das ganze Interview mit dem Rasenspezialisten Prof. Martin Bocksch von der Uni Geisenheim, erschienen am 07.09.2018 in der TASPO („Ist der Rasen noch zu retten“, der ältesten Wochenzeitung für den grünen Markt, und am 02.10.2018 auf taspo.de („Interview: Wird der Rasen wieder grün?“) finden Sie hier: Das Interview „Wird der Rasen wieder grün“ lesen.

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Headerbild, Fussball und Golf: Pexels, Beregnung und nasses Gras: Unsplash, Frosch: Pixabay